Arbeiten von 1989 bis 2000 - Auswahl
Ein Bild sagt mehr als tausend Worte
Wasserzeichen, 1997, 120 x 90 cm
Die Arbeit mit dem Titel Wasserzeichen entstand aus einer seelischen Befindlichkeit.
An einem stürmischen Nachmittag beobachtete ich das dramatische Auffflattern und Zusammensacken einer Abdeckfolie auf einer verwaisten Baustelle. Etwas Großes, Schweres, Unsichtbares hinderte das leichte Material, sich los zu lösen und mit dem Wind davon zu fliegen.
Flugversuche nach einer langen, schweren Zeit
Das Gefühl, geprägt zu sein
Wie die Wasserzeichen im Papier
Im Gesicht
in der Seele
Unvermeidbar treten dieselben Muster immer wieder zutage.
Ich schloss meine Hände. Ich legte die eine über die andere, dann aber presste ich die Handrücken aneinander und formte mit den Innenflächen eine Schale, so als ob ich sie unter einen Wasserstrahl halten und daraus trinken möchte. Ich schaute darauf und es schien, als erwartete ich mir, etwas zu bekommen. Ich dachte an so etwas wie öffnen, empfangen. Aber es überkam mich anders: Ich merkte, dass ich die Hände nicht mehr lösen konnte, sie waren zusammengewachsen, ich brachte sie nicht mehr auseinander. Das war mir nun also wirklich peinlich. Ich schaute mich um, keiner hatte etwas bemerkt. So schlug ich mir die Handschale gegen die Stirn. Die Scherben fielen klirrend zu Boden, und es war nun so: Ich hatte gar nichts mehr.
nichts sagen, 2000
Das Triptychon zeigt mittig dreizehnmal ein Frauenporträt.
Dieses Antlitz wird just an der Stelle, an der sich der Mund befände, von einem stringent durchlaufenden Band gequert.
Die Linie, der im weichen Ton gestisch grabenden und grapschenden Hände ist eine Spur der Gewalt und der Verhinderung.
Hier werden dem Mund die Wörter vorweggenommen,
egal was sie auch immer mitteilen wollten.
Diese Vorwegnahme geht tiefer als das Verhindern einer verbalen Äußerung,
es ist eine Verweigerung der Seinsberechtigung.
Das ist substanziell und prägt die Persönlichkeit wie das Wasserzeichen das Papier.
Der Mensch wird krank geMacht
Mein Beitrag zur Kunstaktion mit dem Kulturverein Ach was, mach was in einem Kufsteiner EKZ, 1990
Säulengeviert, 1994
Die schwarzen und die weißen Schafe, 1992
Egal, ob in Afrika oder am Nordpol, in Australien oder in Österreich: Wo es Menschen gibt, existieren soziale hierarchische Systeme. Eines dieser Spiele heißt: Die schwarzen und die weißen Schafe.
In dieser dem keramischen Handwerk abgeschauten bildhaften Umsetzung zeigt es sich: Die Weißen sind die Würstl, die Gekneteten, die sich formen ließen. Sie sind zivilisiert und möglicherweise eingebildet.
Die schwarzen (Schafe) sind die Ungeformten, entstanden durch einen lustvollen unbekümmerten Griff in den Gatsch. Sie sind ganz offensichtlich unzivilisiert.
Die Aufstellung zeigt auch, dass sich die Weißen zusammentun und die Schwarzen an den Rand drängen. Der Ring der Außenstehenden wird wiederum zur Bedrohung und ängstigt nun die weißen Schafe. Es fehlt der Austausch.
Die ständige Klassifzierung und das damit verbunden Machtstreben bringen nichts. Nur eine ausgewogene Geometrie der materiellen und ideellen Güter kann uns retten.
Ins Gebirg, 1992
Kennst du das Land wo die Kanonen blühn?
Meilensteine, 1993
Oberhaupt und Unterhaupt, 1992
Verpackungskarton, Strohhalme, div. Utensilien
Paravant, 1992
Rechenschieber,1991
Terracotta, Metall
Die Arche Noah, Intarsie1993