Das Projekt Kühlkette ist eine Serie von temporären Rauminstallationen, die ich 1997 begonnen habe.

Das Thema Konservieren sowie das damit in Zusammenhang stehende Kontrollieren interessieren mich in mehrfacher Hinsicht. Mit ein Grund dafür ist, dass ich viele Jahre auf einer Schweizer Alp Käse produziert habe - eine traditionelle Form der Lebensmittelverarbeitung.

Analog zur Komplexität unserer heutigen Gesellschaft werden das Konservieren und die dazu notwendigen Kontrollen in einem breit gefächerten und pervertierten Kontext praktiziert.

EWIG

2007,  Leonart, Aufstellungsort der Kühltruhe: Pfarrkirche Leonding

Das Wort ewig aus gefrorenem, eingefärbtem Wasser leuchtet aus der Tiefe einer Kühltruhe und inspiriert zum philosophischen Wortspiel: Ewig - wie lange ist das?

Die Zeit dieses gefrorenen Wortes, hier an diesem Ort jedenfalls, endet mit dem Herausziehen des Steckers aus der Steckdose.

Kein Spiel, sondern Realität ist in Zeiten des Klimawandels das Abschmelzen des ewigen Eises. Bodenständige Sicherheiten, nämlich die unserer Erde, geraten ins Wanken und das kann nicht unter Kontrolle gebracht werden.

INKLUSEN

erstmals 1997 beim Festival der Regionen in einem Supermarkt in Bad Ischl

JUNG    SCHÖN    ECHT    REIN

Ausstellung Körpergrenzen im Stifterhaus, 2000 und Im Pavillon Wels, 2007

Die Kühlkette, ein Begriff aus der Nahrungsmittelproduktion und -verteilung ist ein Garant für die Kontinuität der Konservierung und der abrufbaren bzw. auftaubaren Dauerfrische.

Dies entspricht ganz dem modernen Bewusstsein, jederzeit alles unter Kontrolle zu haben. Verderbnis und Altern werden geleugnet und die  Begriffe Sauberkeit und Frische im Konkurrenzkampf permanent bemüht. Eintragungspflichtige Kontroll- und Frischetrupps beim Gemüseregal, wie auch im WC demonstrieren die absolute Sicherheit der Kühlkettengesellschaft.


Bei der Präsentation der Kühlkette  2007, Im Pavillon Wels,  erschien ein Katalog. Weitere Bilder und die Textbeiträge ...

GLÜCK und SEIN

2009 und 2010

Prägefrische Münzen im eingefrorenen Wasser.
Geld in einen Brunnen zu werfen soll Glück bringen.

Vom Geld oder vom nicht vorhandenen Geld und vom "eingefrorenen Geld" handeln diese beiden Arbeiten - auch eine Art der Konservierung.

SEIN - TO BE OR NOT TO BE

Ausstellung Topseller im OÖ Kunstverein 2010

SEIN und HABEN sind ein gegensätzliches, sich bedingendes Begriffspaar, wobei dem Haben (Erich Fromm, Haben oder Sein) eine moralisch negative Bedeutung zukommt. Der Wertewandel hat sich jedoch vollzogen, denn ein SEIN ohne HABEN ist unmöglich und das HABEN gilt als das SEIN schlechthin.